Entsorgung
Auf die meisten Garten- und Haushaltschemikalien lässt sich getrost verzichten. Kommen sie trotzdem zum Einsatz, ist es wichtig, Reste richtig zu entsorgen. Das gilt auch für alte, abgelaufene Mittel, die vergessen irgendwo hinten in einem Schrank stehen. Denn viele Pestizide und Haushaltschemikalien gehören in den Sondermüll. Mit den folgenden Tipps werden Sie die Stoffe möglichst gefahrfrei wieder los.
Wo müssen ausgediente Mittel hin?
- In den Handel zurückbringen: Wer Chemikalien verkauft, muss sie auch zurücknehmen, und zwar gratis - das ist gesetzlich geregelt. Deshalb kann man die Mittel einfach an jeder Verkaufsstelle für Haushaltschemikalien zurückbringen, unabhängig von der Marke. Dort werden sie fachgerecht entsorgt.
- Zur Sammelstelle bringen: Die Abgabe von Sondermüll ist für Privathaushalte hier gratis. Wo sich die nächste Sammelstelle für Chemikalien befindet, sehen Sie auf der Recycling-Karte.
- Dem Sonderabfallmobil mitgeben: Das Sonderabfallmobil ist eine mobile Sammelstelle für Ihre Chemikalien. Bei teilnehmenden Gemeinden kommt es mindestens einmal jährlich vorbei – ein guter Grund für eine Aufräumaktion.
- Nicht in den Kehricht: Chemikalien im Hausmüll sind gefährlich. Das gilt besonders für neugierige Kinder und Tiere, die sich damit leicht vergiften können. Zudem werden in der Kehrichtverbrennung nicht alle Stoffe neutralisiert, viele richten auch danach noch Schäden in der Umwelt an.
- Nicht ins Abwasser: Auf keinen Fall gehören flüssige Chemikalien, Putzmittel, Farben und Lösungsmittel ins Lavabo oder die Toilette. Viele Stoffe werden durch die Abwasserreinigung kaum aufgehalten und gelangen in die Gewässer. Sie stellen eine grosse Gefahr für die Umwelt dar und können auch im Trinkwasser landen.
- Nicht auf die Strasse: Ebenso wenig darf man Chemikalien auf der Strasse ausleeren. Durch Ablaufgitter gelangen Flüssigkeiten oft sogar direkt ins Gewässer.
Was gehört in den Sondermüll?
Grundsätzlich muss alles in den Sondermüll, das mit einem Gefahrensymbol versehen ist. Dazu gehören folgende Stoffe:
- Pestizide, Biozide, Dünger
- Reinigungsmittel, Fleckenentferner, Javel-Wasser
- Säuren, Laugen, Entkalker, Abflussreiniger
- Farben, Lacke und Klebstoffe (auch ausgehärtete) sowie deren Behälter
- Lösungsmittel, Pinselreiniger, Verdünner, Brennsprit
- Frost-, Rost- und Holzschutzmittel
- Abgelaufene Medikamente
- Fette und Altöl
- Haarspray, Kosmetika, Raum-Duftsprays
- Spraydosen, Druckgaspatronen
- Quecksilberthermometer
- Unbekannte Chemikalien
Wie entsorgt man clever und sicher?
- Hinweise und Vorschriften zur Entsorgung sind häufig auf der Verpackung angegeben.
- Es lohnt sich, direkt beim Kauf eines Mittels nach der richtigen Entsorgung zu fragen. So gibt es später keine Unsicherheiten.
- Das Vermischen verschiedener Mittel kann zu gefährlichen chemischen Reaktionen führen, bei denen Energie und giftige Stoffe freigesetzt werden. Bringen Sie deshalb alle Substanzen einzeln verpackt zur Entsorgung.
- Auf der Originalverpackung sind Inhaltsstoffe, Gefahrensymbole und Hinweise zur Entsorgung zu finden. Damit keine unglücklichen Verwechslungen geschehen, ist es deshalb wichtig, Haushaltschemikalien nicht umzuleeren. Auch zur Entsorgung gehen sie am besten in der Originalverpackung. Ist diese alt und möglicherweise undicht geworden, kann man das Mittel samt Verpackung in einen dichten Transportbehälter geben.
- Wenn ein Mittel aufgebraucht ist, bleiben Überreste in der Verpackung zurück. Deshalb gehören auch leere Behälter von Haushaltschemikalien in den Sondermüll.
- Ebenso ist es mit leeren Spraydosen. Die darin enthaltenen Treibgasreste sind in der Alusammlung ein Sicherheitsrisiko.
- Auch Pestizidreste in der Giesskanne oder im Spritzgerät gehören nicht ins Abwasser. Man spült die Geräte am besten direkt dort im Garten aus, wo man zuvor das Mittel angewendet hat.
- Das richtige Entsorgen ist ein wichtiger Schritt und vermeidet zusätzliche, unnötige Gefahren für Gesundheit und Umwelt. Aber noch besser ist es natürlich, wenn man Sondermüll so oft wie möglich vermeiden kann.